Nach einem anregenden Besuch bei der sehr empfehlenswerten Landesausstellung „Wir sind Kaiser“ in Regensburg trafen wir uns zu sechst noch beim Prock in Painten – Ortsteil Maierhofen – im Landkreis Kelheim. Weit ging es hinauf auf die Albhochfläche zwischen Laaber und Altmühl, fast waren wir schon wieder in der Oberpfalz. Wir hatten vorreserviert, das ist obligatorisch bei der Familie Meier. Es war Hochsommer, doch zum draußen sitzen zu kalt. Aber in der zurückhaltend dekorierten Wirtsstube kann man es auch gut aushalten. Das massive Gestühl haben die jungen Betreiber von ihren Eltern übernommen, es wäre viel zu schade um es einem kurzlebigen Modetrend zu opfern.
Im Garten unter den Obstbäumen wurde gleichzeitig Hochzeit gefeiert, trotzdem hatte der Service uns immer im Blick. Das Bier kommt von der nahe gelegenen Biobrauerei Krieger in Riedenburg, den Wein beziehen die Meiers vom Bio-Weingut Franz Braun aus der Pfalz.
Als Magentratzerl kamen frittierte Salbeiblätter auf geröstetem Weißbrot mit Kräuteraufstrich. Die Vorspeise war ein grüner Salat mit Erdbeerdressing und hausgeräuchertem Lammschinken.
Ursula und Alexandra hatten sich Saiblingsfilet mit Kräuterreis auf Sommergemüse bestellt. Der Fisch war auf den Punkt glasig gegart, das Sommergemüse war knackig und bunt.
Für Roswitha kamen Zucchini-Kartoffel-Röstis mit Tomaten-Spargelragout und Salatteller. Georg hatte sich für Schweinefilet auf Champignonrahmsoße mit hausgemachten Spätzle und Salatteller entschieden. Die kürzeste Reise hat die geschmorte Lammkeule für Franz mit mediterranem Ofengemüse und Kräuter-Gnocchis hinter sich, denn die Produzenten dieser zarten Fleischverführung leben auf einer Wiese gleich hinter dem Hof.
Für Manfred gab es einen Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln und Salat. Wie schön wieder mal im Wirtshaus eine Zwiebelauflage zu genießen, die nicht aus dem Päckchen kommt.
Zufriedene Gesichter reihum. Alles war sehr ansprechend serviert, mit Kräutern dekoriert, die auch im Gericht zu finden waren. Jeder Teller war eine Augenweide. Essen kam immer warm, zwar nicht ganz gleichzeitig – die Hochzeitsgesellschaft hielt den ganzen Betrieb doch sehr auf Trab. Nach Sonnenuntergang ging´s noch mit Stephan Meier hinaus auf die Wiese zu den betriebseigenen Coburger Fuchsschafen. Das Coburger Fuchsschaft ist nach wie vor eine sehr seltene Schafrasse, die eigentlich der Wolle wegen gezüchtet worden war. Rohwolle für die Herstellung von Tweed war das Zuchtziel. Wie wir aber feststellen konnten ist das edle Fleisch dieser langsam wachsenden Tiere mehr als nur ein Nebenprodukt.
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Ab in den Genussführer mit ihm! Waren (endlich) auch dort: http://www.extraprimagood.de/2015/01/08/gasthof-zum-prock/