Picknick im Weinberg

Was sind das für Zeiten, wo
ein Gespräch über gutes Kochen schon politisch ist
Weil es das Schweigen über die Verhunzung unserer Landschaft bricht.

Berthold Brecht möge mir die Abwandlung seiner berühmten Zeilen verzeihen. Aber es sind wirklich seltsame Zeiten, wo der Zeitgenosse, der sich Gedanken darüber macht, was in seinen Speisen drin ist, wo es herkommt, wer es wie produziert hat und wie man das beste Geschmackserlebnis daraus zubereitet schon eine Kämpfer für den Erhalt einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ist.
Und dreißig dieser „Kämpfer“ trafen sich in einem Weinberg am Rande des Isartales (ja, das gibt es!) im Landkreis Dingolfing-Landau um sich gegenseitig mit dem Besten aus der eigenen Küche zu verwöhnen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAHier ein Auszug aus der Picknick-Tafel: Apfelstrudel aus feinstem Teig, Apfelkuchen mit Streuseln, Frischkäseaufstrich und Grissini, selbst gebackenes Bauernbrot, Vollkornbrot und Wurzelbrot, Schwarzplententore, Nusstascherl, Bozner Brotaufstrich, Grünkernpflanzerl und Tzatziki, kalter Braten vom Schwäbisch-Hälischen und vom Eichelschwein, Heidelbeer-Pannacotta, Birnen-Apfel-Roqueforttarte und Salat, Frittata, Erdäpfelkas, traditionell und raffiniert. Zum Einstieg präsentierten die Einladenden Ursula und Franz Anneser das Produkt des Weinberges, an dem sie mitarbeiten: einen frischen Weißwein aus der Phoenix-Traube mit einer kleinen Beimischung von Regent, der zusätzliche Aromen liefert. OLYMPUS DIGITAL CAMERAHans Wenninger, (www.biohof-wenninger.de) zuständig für den Ausbau im Keller, betreibt gleichzeitig ausgedehnte Streuobstwiesen rund um das Dorf aus denen er Apfelmoste erwirtschaftet. Sie werden zwei Jahre gelagert, sind dadurch absolut klar und ohne jede weiteren Zusätze haltbar, eines der naturreinsten Getränke die es gibt.