Ein Anknüpfungspunkt: in Landshut

Im Gespräch mit Franz Hopper, Kühenchef vom Landshuter Hof

Im Gespräch mit Franz Hopper, Küchenchef vom Landshuter Hof

Noch ist Landshut, die Bezirkshauptstadt, ein relativ weißer Fleck auf der Karte der langsamen Genießer. Das soll sich bald ändern. Regelmäßige Tafelrunden sollen im Jahr 2016 den Interessierten Möglichkeit geben, sich zu treffen, auszutauschen und Neues kennenzulernen. Ein Anlaufpunkt dafür zeichnet sich bereits ab. Mit Franz Hopper, Küchenmeister und Chef des Landshuter Hofes in Löschenbrand haben wir eine verwandte Seele gefunden. Etwas abseits von Laufkundschaft betreibt er mit seiner Familie ein erfolgreiches Hotel mit Restaurant, das sich für regelmäßige Treffen empfiehlt. Der Aufwand, den Hopper zusammen mit seinen Köchen bei der Zubereitung seiner Speisen betreibt, übersteigt das Übliche. Geschmacksverstärker und künstliche Aromen sind tabu. Seine wichtigsten Lieferanten kommen aus der näheren Umgebung. Immer mittwochs wird ein Spanferkel von einem kleinen Betrieb in der Münchener Au geliefert, das dann im Hause zerlegt wird. Hühnchen kommen vom Lichtinger, auch einem überschaubaren Betrieb mit wenigen Hundert Tieren. Eine große Rolle spielt Wild aus der direkten Umgebung. Die Nachspeisenkarte verrät die eigentliche Herkunft von Franz Hopper: er ist gelernter Konditor und hat in seinen früheren Jahren das Konditoreicafe in Gangkofen betrieben. Bei unseren gestrigen Besuch genossen wir eine ausgezeichnete Wildbrühe mit Kastaniennocken. Seefisch kommt für Hopper nicht in Frage, weil er die langen und aufwendigen Transportketten nicht verantworten wil. Kein Problem, gibt es doch ausgezeichnete Süßwasserfische aus Niederbayern. Die Saiblinge waren angenehm zu genießen, da vorfilletiert, gut abgestimmt auf den begleitenden Blattspinat. Rinderbäckchen auf Kartoffel-Sellerie Püree sind auch nicht gerade selbstverständlich, übrigens mit ausgezeichneter Soße. Schön war es, auch wieder mal ein Saueres Lüngerl auf der Karte zu finden, diesmal nicht als Beuschel mit Einbrenne, sondern rahmbetont und mit einer besonderen frischen Note mit kurz mitgegartem Lauchzwiebeln. Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit.