Bratl in der Rein mit Kartoffelknödl, Semmelknödl, Stöcklkraut
Qualität lässt sich manchmal an dem messsen was fehlt. Ein Beilagensalat ohne Tomaten und ohne Gurken ist heutzutage schon etwas Besonderes, auch dann wenn der Kalender noch Februar zeigt. Stattdessen Vogerlsalat wie man in Altbayern früher zum Feldsalat sagte (und heute noch in Österreich) und Kartoffelsalat, der noch lauwarm frischgemacht daherkommt und nicht aus dem Kübel, oft viel zu kalt, und voller Konservierungsstoffe.
Das war schon mal eine gute Einstimmung bei unserer Winter-Tafelrunde bei Albert Pleintinger in Wolfsdorf bei Landau. Das Schweinsbratl selbst war ganz traditionell, mit Kartoffel- und Semmelknödel. Dazu Kartoffelradl, also in Scheiben geschnittene Kartoffeln, die mitgebraten wurden. Ergänzt durch Stöcklkraut: gevierteltes Weißkraut, das 20 Minuten vorgekocht zum Ende der Bratzeit in die Reine gesetzt wird und mit Bratensaft übergossen wird. Gut dazu passte das freinhopfige leichtsüße Kriegerhell aus Landau aus einer der wenigen Brauerein, die noch Doldenhopfen verwenden. Alles in allem eine runde Sache, wenn auch nicht ganz Slow Food, weil die Herkunft des Fleisches sich nur bis zum lokalen Metzger verfolgen ließ.
Albert Pleintinger
Albert Pleintinger ist ein engagierter Wirt, dem ein gediegenes ruhiges Ambiente mit Flohmarktstücken am Herzen liegt. Historische Bilder zeugen von der langen Tradtion des Hauses mit eigener Landwirtschaft. Der gepflasterte Innenhof bietet im Sommer einen geschützten Raum für einen Biergarten. Die Maschinenhalle räumt Pleintinger immer wieder mal leer, dann feiern junge Leute dort mit Hardrock oder Heavy Metal.
Die Tafelrunde Dingolfing-Landau beim Brainstorming
Die Tafelrunde brachte wieder viele Ideen für den weiteren Verlauf des Jahres: Produzentenbesuche, Geschmacksschulungen, gemeinsames Kochen und eine Fortsetzung der Wirtshausrunde durch den Landkreis Dingolfing-Landau.