Holler im Isartal und Öl im Vilstal – die Juli-Tour

Vom Isartal zum Vilstal führte uns die Julitour. Treffpunkt war Landau a.d. Isar von wo es zunächst isarabwärts nach Westerndorf ging. Hier waren wir schon mal von drei Jahren und informierten uns über die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Holunder.

Die Holunderplantage der Familie Aster war aber fast nicht  wieder zu erkennen. Erstens hatte sie vor einem Jahr einen kräftigen Schnitt bekommen, aber heuer ist die Trockenheit eine echte Katastrophe.

Die heurige Trockenheit ist eine Katastrophe

Von den Jungpflanzen sind viele regelrecht vertrocknet. Franz Aster war mit dem Gießen nicht mehr nachgekommen. Auch der Fruchtansatz der größeren Pflanzen ist wenig versprechend. Hoffen wir, dass das nächste etwas gnädiger verläuft.
Erfolgreich dagegen läuft das zweite Projekt der Familie. Auch der Hof hatte sich gewaltig verändert. Er ist jetzt befestigt und im ehemaligen Stallbereich hat ein schmuckes Hofcafe seinen Platz gefunden. Der Laden mit den Hollerprodukten ist daneben eingerichtet. Eine große bestuhlte Terrasse davor unter dem Mammutbaum. Die Homepage des Holunderhofs (www.asters-holunderhof.de)  gibt beredte Auskunft über die fast nahtlose Buchung der Lokalität für Gruppen, für Taufen, Geburtstagsfeiern etc. Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat ist das Cafe für die Allgemeinheit geöffnet und oft reichen die Plätze nicht. Martina Aster hat den Ehrgeiz, alle Kuchen und Torten in einer Qualität zu backen, für die sie nur selbst garantieren kann.

Dann ging es noch einmal 10 km weiter über die Hügel hinüber ins Vilstal nach Wochenweis.

Kaltgepresste Öle aus dem Vilstal

Stefan Jahrstorfer hat 1989 den Ackerbaubetrieb seines Vaters übernommen und sofort auf Biolandbau umgestellt. Als Stellungsmerkmal erkannte er kalt gepresste Öl aus heimischen Ölsaaten als eine unbesetzte Nische. Mit Sonnenblumenöl konnte er sich schnell einen Namen machen bis sich die Palette um einige Besonderheiten erweiterte.

Zunächst aber ging es auf die Felder. Wir hatten die beste Zeit erwischt, denn fast alles steht kurz vor der Reife. Die beeindruckenden Sonnenblumen haben ihre Köpfe schon dauerhaft nach Osten gedreht, der Hanf duftet beeindruckend, die Saubohnen sind schon in der Trocknungsphase.
Wer Vorbehalte gegen den Biolandbau hat, sollte sich zunächst die Felder von Stefan Jahrstorfer anschauen. Kaum Unkraut in nennenswerter Zahl, keine Trockenschäden – in diesem Sommer! – und zu erwartende Erträge, die an konventionelle mit ihrem hohen Dünger- und  Chemieeinsatz und mit schweren Maschinen ohne weiteres herankommen.

Jahrstorfer setzt auf ein leistungsfähiges Bodenleben. So viel wie möglich wird dem Feld nach der Ernte wieder zurück gegeben. Bei Ölsaaten ist das fast alles. Denn nur das Pflanzenöl wird entnommen. Dieses enthält keine Mineralstoffe, sondern nur Kohlenwasserstoff, den die Pflanzen mühelos wieder der Luft entnehmen können.

Eigene Maschinen bis hin zum Mähdrescher, eigene Trocknungsanlagen, eigene Lagermöglichkeiten und eigene Ölpressen: so kann die Reinheit des Bioprodukts am besten garantiert werden.

Die Nacht brach schon herein als wir unter den Linden noch zur Verköstigung der Öle schritten. Dazu leistete das frische Toskana-Brot der Bäckerei Oberprieler (www.wir-sind-brotmacher.de) hervorragende Dienste, weil es die Aromen der Öl voll zur Geltung kommen ließ. Für viele war das Hanföl die Entdeckung des Tages. Außerdem mundete der Wein des Pfälzer Weingut Breiling, (www.weingut-breiling.de), aus dessen Traubenkernen Stefan sein Traubenkernöl presst.

Hier sollen noch die Ergebnisse der Produktion von Stefan Jahrstorfer präsentiert werden:

Kürbiskernöl, Hanföl, Leinöl, Leindotteröl, Sojaöl, Sonnenblumenöl